«Über Geld spricht man nicht, man hat es.» Dieser Spruch drückt das Unbehagen aus, wenn in einem Gespräch die eigenen finanziellen Verhältnisse thematisiert werden sollen. Geld ist in vielerlei Hinsicht ein Tabuthema, zu gross ist die Angst, man könnte von anderen als Grossverdiener, als armer Schlucker, als Neureicher, als von Schulden geplagt, als Geizhals oder als reicher Erbe taxiert werden. Gleichwohl dringt das leidige Thema immer wieder an...
So könnte ein Titel lauten, würden die Verfasser der vorliegenden Wortgeschichte «Clickbaiting» nach Art moderner Online-Medien betreiben. Dabei wissen auch wir nicht genau, welche fünf bzw. wie viele Dinge überhaupt Sie über Ortsnamen wissen sollten. Aber wir wissen, dass Zahlen in der traditionell eher zahlenfremden Philologie eine zunehmend wichtige und nützliche Sache sind. Quantitative und computergestützte Forschungsmethoden haben längst Ei...
Winterthur in Delaware, New Bern in North Carolina, Nova Friburgo in Brasilien – jeder hat schon von den Schweizer Namensvettern in Übersee gehört, gegründet von Schweizer Auswanderern im 19. Jahrhundert, die ein Stück ihrer alten Heimat in die neue exportierten. Doch was machen Bethlehem, Moskau und Helgoland in der Schweiz? Und warum gibt es in der Schweiz unter anderem mindestens 26 Amerikas, 23 Bethlehems, vier Afrikas, fünf Sibirien, sieben ...
Was dem Österreicher und Süddeutschen der Radler, dem Norddeutschen das Alsterwasser, ist der Schweizerin das Panaché (in jüngerer Zeit meist ohne das e am Wortende ausgesprochen: Panasch), ein Erfrischungsgetränk aus ungefähr hälftig Bier und Zitronenlimonade (in der Schweiz verallgemeinernd Citro genannt). Panaché ist entlehnt aus dem französischen Wort für ‘bunt gemischt’, eben panaché, und dokumentiert, wie das Schweizerdeutsche in vielen Leb...
Frühling lässt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte – lässt aber auch die Motoren wieder knattern über die Pässe. Die Temperaturen steigen, es ist länger hell, das lockt die Töfffahrer auf die inzwischen wieder schneefreien Strassen. Der Motor geölt, der Tank gefüllt, das Chrom poliert, es ruft die grosse Freiheit. Doch aufgepasst: Brumm, quietsch, peng, klirr – schnell ist es passiert, und das Knattern erstickt in ächz, stöhn, heul. ...
Es ist wieder Fussballzeit. Nachdem wir während der Euro 2012 über das aus dem Englischen stammende tschute, schute geschrieben haben (Wortgeschichte Nr. 11), wollen wir uns anlässlich der WM 2014 ein paar einheimischen Wortschöpfungen zuwenden. Beginnen wir mit dem Schuhwerk. Der mit Gummi- oder Schraubstollen versehene Fussballschuh heisst in der Deutschschweiz Töggelischue. Im Erstglied dieses Worts steckt das Verb töggele, das soviel bedeutet...