Wortgeschichten

heimlifeiss

Heimlifeiss heisst mi Geiss, lautet im Aargau und im Luzernbiet ein Reim eines alten Kinderlieds, das in vielen Varianten seit dem Spätmittelalter bekannt ist. Das ganze Verslein geht so: Nienegnue heisst mi Chue, Heimlifeiss heisst mi Geiss, Türlistock heisst mi Bock, Rübelhoor heisst mis Schoof, Haberstrau heisst mi Frau, Rüfegrind heisst mis Chind. Das Eigenschaftswort heimlifeiss, das in der Nordostschweiz haamlifaass, im Berner Oberland und ...
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Die cheibe Brääme

Bei schwüler Hitze und damit besonders in den Hundstagen, wenn es also brüetig heiss, tüppig, töischtig oder tääschtig ist, laufen die Bremsen oder d Brääme – nur die blutsaugenden Weibchen stechen – zur Hochform auf. Die Bremsen heissen bei uns Brääme oder Breeme, mehr regional auch Braame, Broome, Bromme (Nordschweiz), Brieme (Nordostschweiz) oder Bri(i)me (Sarganserland, Churer Rheintal). Diese Varianten gehen alle auf althochdeutsch brëm...
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Berner Rose, Eppeeri-Öpfel, Suurgraucher & Co.

Über 600 Mundartnamen für alte Apfelsorten enthält der erste Band des Idiotikons aus dem Jahr 1881, darunter so schöne wie Babeli-Öpfel, Chüechli-Öpfel, Eppeeri-Öpfel, Hans-Ueli-Öpfel, Pfundöpfel oder Usteröpfel (auch Chrydebüchsler genannt). Die frühreifen Augst(en)öpfel, Klaröpfel und Grafesteiner sind damals als Sorten gerade neu aufgekommen, ebenso die beliebten Berner Rose, Glogge- und Boonöpfel. Im späten 19. Jahrhundert war der Usteröpfel ...
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Baasler Herbstmäss, Lozäärner Määs und der «huorentanz» an der Zurzacher Messe

Diesen Samstag beginnt die Basler Herbstmesse. Mäss in den Bedeutungen ‹überregionaler Markt› und ‹Verkaufsaus­stellung› hat seinen Ursprung im kirchlichen Bereich. Das Wort bedeutet zwar bis heute ‹Gottesdienst, Eucharistiefeier›, hat aber schon früh eine Bedeutungserweiterung zu ‹Feiertag› und ‹Heiligenfest› erfahren. Von da aus gab es, wie bei Chilbi (vgl. Wortgeschichte Nr. 23 vom 5. September 2012), eine Bedeutungsübertragung auf einen mit d...
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Chnuupesaager (Chnuppesaager)

Das Wort der Woche ist der «Chnuupe-» oder «Chnuppesaager», was «Geizhals, Rappenspalter» bedeutet. Ein «Chnuupe» oder «Chnuppe» ist ein Knollen, und ein «Saager» ist der Besitzer einer Säge, ein Sägmüller. Diesem wurde vielfach eine Neigung zum Geiz nachgesagt. Er soll die kleinsten «Chnuupe» noch einmal zersägt haben, um selbst aus dem geringsten Holzstück einen kleinen Gewinn zu erwirtschaften. Ganz ähnliche Wortbildungen sind «Chümisaager», «...
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