Am 9. September wurde Claudia Schmid (geb. 1985) von der Wahlkommission des Vorstandes zur neuen Redaktorin gewählt. Claudia Schmid wird am 1. März 2014 die Nachfolge von Niklaus Bigler, der dann pensioniert wird, antreten. Die neu gewählte Redaktorin arbeitet seit drei Jahren als wissenschaftliche Hilfskraft auf der Wörterbuchredaktion und schliesst ihr Masterstudium im laufenden Herbstsemester ab.
Der Jahresbericht informiert über die Aktivitäten und Dienstleistungen der Redaktion, unterrichtet über den Publikationsstand, die Mitarbeiter, den Fortgang der verschiedenen Projekte sowie die Administration des Unternehmens und enthält eine Bibliographie der wissenschaftlichen Neuerscheinungen zum Schweizerdeutschen. Im Bericht findet sich überdies ein Aufsatz von Niklaus Bigler über den Gründer des Idiotikons: «Fritz Staub – Ein Privatmann im Dienste der Öffentlichkeit»; er basiert auf einem anlässlich des letztjährigen Idiotikon-Jubiläums gehaltenen Vortrag.
Der Jahresbericht kann beim Sekretariat des Schweizerdeutschen Wörterbuchs, Auf der Mauer 5, 8001 Zürich, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! bezogen oder direkt hier heruntergeladen werden.
Die diesjährige Mitgliederversammlung des Vereins für das Schweizerdeutsche Wörterbuch findet am Freitag, dem 31. Mai 2013, in Zürich statt.
Nach den statutarischen Geschäften werden Dr. Adrian Leemann und MA Marie-José Kolly, Universität Zürich, einen Vortrag zum Thema «Dialäkt Äpp – Gäbet üüs ööchi Stimm!» halten.
Das diesjährige Frühlingstreffen der Redaktoren und Redaktorinnen der alemannischen Wikipedia findet dieses Jahr am Pfingstsamstag in den Räumen des Idiotikons statt.
Das Schweizerdeutsche Wörterbuch sucht auf den 1. März 2014 eine Lexikographin oder einen Lexikographen zur Wiederbesetzung einer durch Pensionierung frei werdenden Redaktionsstelle. Bewerbungen können bis Anfang Juni 2013 eingereicht werden.
Weitere Informationen finden Sie hier.
Ab dem 1. März 2013 wird das Idiotikon neu vom Schwabe Verlag, Basel, betreut. Damit endet die mit dem Publikationsbeginn 1881 begründete, über 130-jährige Zusammenarbeit mit dem Verlag Huber Frauenfeld (zuletzt als Imprint der Orell Füssli Verlag AG, Zürich). Beim Schwabe Verlag werden ab Herbst 2013 die Fortsetzungslieferungen des 17. Bandes erscheinen. Ab sofort ist der Schwabe Verlag auch die Bezugsquelle für das gesamte gedruckte Wörterbuch, das über alle Buchhandlungen bestellt werden kann.
Schwabe AG
Buchauslieferung
Farnsburgerstrasse 8
4132 Muttenz
Tel. +41 (0)61 467 85 75
Fax +41 (0)61 467 85 76
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
www.schwabe.ch
Damit in Zukunft mit verbesserten digitalen Strukturen auf das Wörterbuch zugegriffen werden kann, sucht das Schweizerische Idiotikon mehrere exakt arbeitende studentische Hilfskräfte. Mehr dazu findet sich hier.
Mit dem 221. Heft des Gesamtwerks konnte der 16. Band des Schweizerischen Idiotikons nach 13 Jahren Arbeit abgeschlossen werden. Das Heft beginnt mit dem zweiten Teil der Wortfamilie wīt 'weit'. Im Zentrum steht das Abstraktum Wīti 'räumliche Ausdehnung; Platz; freies Feld; Breite, Abstand, Ausdehnung; Ferne', dazu kommen Zusammensetzungen wie Radwīti 'vorgeschriebene Breite des Landstreifens zwischen einem Zaun oä. und der Grenze zu einem anstossenden Acker'. Die nächste Wortfamilie basiert auf dem mittelhochdeutschen Witt 'Brennholz', das mundartlich heute nur noch in den Walserdialekten des Piemonts lebendig ist. Über das moderne Witamīn 'Vitamin' gelangt man zur Wortsippe Gᵉwitter 'Witterung; Gewitter', wozu auch etwa Ungewitter 'ungünstige Wetterlage; Unwetter' und Hōchgewitter 'schweres Gewitter' gehören. Der etymologisch schwierige Wittewal 'Pirol' markiert den Übergang zur Wortfamilie von Witliⁿg 'Witwer', wozu natürlich auch der und die Witweⁿ 'Witwer' bzw. 'Witwe' gehören. Witrineⁿ 'Vitrine' repräsentiert wieder jungen Wortschatz. Wieteⁿ (wetteⁿ) und wietig (wettig) 'was für ein, welch; wie' sind hingegen Begriffe, die sich immer mehr in die Alpen zurückziehen. Wōta (Wuta, Wuetuⁿ) 'Gewölbe; gewölbter Keller' und Wōtum 'Votum, Meinungsäusserung' vertreten den romanischen Lehnwortschatz. Wuet 'Wut; Tollwut; Heftigkeit' leitet eine grössere Wortfamilie ein, die Zusammensetzungen wie Brandwuet 'Milzbrand', Verben wie wüeteⁿ 'toben; wuchern', Ableitungen wie Wüeterī 'Toben; Tyrannei' und Adjektive wie wüetig 'zornig; eifrig; tobsüchtig; heftig, sehr' umfasst. Mit den Wortsippen Watsch I (Wätsch, Gwatsch, Gwätsch) 'klatschender Schlag; Matsch' und Watsch II (Wätsch, Gwatsch, Gwätsch) 'dicker Mensch; Tölpel; grosser Haufen; Kopf' präsentiert das Heft Wörter aus dem sog. lautmalerischen Bereich. Ebenfalls lautmalerisch begründet ist die grosse Wortfamilie von wutsch 'Interjektion der Geschwindigkeit', Wutsch (Wütsch) 'Sprung, schnelle Bewegung' und wütscheⁿ 'sich mit einer schnellen Bewegung wohin bewegen', die auch zahlreiche Zusammensetzungen wie er- und verwütscheⁿ 'erwischen' umfasst. Wätschger 'Reisesack' ist ein Lehnwort aus dem Tschechischen, welches das Wort allerdings seinerseits aus dem Mittelhochdeutschen (wātsac) übernommen hatte. Wēweleⁿ, wēweⁿ, wēweneⁿ und wēwereⁿ stehen alle für 'wehklagen'. Wāxeⁿ bedeutet 'quaken', ein Wax ist ein Schlag, der Wix bzw. das Wixi ist ein Kauz, und woxeⁿ meint 'unschlüssig sein'. Zu Watz 'Schärfe; Mut, Unternehmungslust' gehören auch watz 'begierig; lüstern' und wetzeⁿ 'schärfen; schnell laufen'. Eine grosse Wortfamilie leitet Witz 'Verstand; scherzhafte Äusserung' ein; hier abgehandelt werden auch Zusammensetzungen wie Aberwitz 'Unverstand' und Fürwitz 'Neugier; Mutwille' oder Adjektive wie witzig 'klug; brav; humorvoll' und wëltwitzig 'welterfahren'. Dem X schliesslich sind anderthalb Seite gewidmet. Schwerpunkte bilden die beiden Personennamen Xaver und Xander I 'Alexander', aber auch der Buchstabenname X und der Hetzruf x-x-x sowie Xilofōn 'Xilophon', Xëmpel 'Anekdote', Xander II 'Glut' (von französisch cendre), Xandīneⁿ 'Centime', xinggfīrleⁿ 'fünffingerlen' oder Xantippeⁿ 'zänkische Frau' finden sich hier. – Das Heft enthält ferner die Titelseite für den 16. Band, das normalalphabetische Bandregister sowie die Übersichtskarte der gebräuchlichsten Ortsbezeichnungen.
Der Chefredaktor des Idiotikons ist am Donnerstag, dem 27. Dezember 2012, Gast in Kurt Aeschbachers Talkshow.
Zum Beitrag im SRF-Player geht's hier.
Das hundert Seiten starke Bändlein wurde von Idiotikon-Redaktor Martin Hannes Graf für die Reihe «Sprachen und Kulturen» der Schweizerischen Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften verfasst. Es handelt den Thurgau im dialektgeographischen Gefüge des Alemannischen und der nordostschweizerischen Dialekte ab und enthält überdies ein kleines Florilegium von Texten in Thurgauer Mundart.
Die Publikation kann kostenlos bezogen oder heruntergeladen werden. Weitere Informationen findet man hier.