Mitteilungen des Schweizerischen Idiotikons

Seit Ende 2021 ist die stark überarbeitete Version von ortsnamen.ch online. Im Vordergrund der Überarbeitung stand die Mobiltauglichkeit von Suche, Trefferdarstellung und Karte. Die neue Version punktet zudem mit Übersichtlichkeit und neuen Inhalten wie z.B. einem «Steckbrief» zur Ortsnamenforschung in der Schweiz oder nützlichen Suchbeispielen.

ortsnamen.ch sammelt Forschungsdaten zur Toponomastik aus der ganzen Schweiz und stellt sie der Öffentlichkeit einheitlich und übersichtlich zur Verfügung. 

ortsnamen.ch/toponymes.ch ist zweisprachig (Deutsch und Französisch) und wird realisiert durch das Schweizerische Idiotikon, mit Unterstützung des Glossaire des patois de la Suisse romande.

Im November 2021 ist das 228. Heft des Schweizerischen Idiotikons – das siebente des 17. Bandes – herausgekommen. Es enthält einleitend eine grosse Vielfalt an Wörtern, die noch zum Konsonantengerüst z–g(g) gehören, unter anderem Zauggen «Ausgussschnabel, Zinken», ziggen «schlagen, Fangen spielen», zigglen «zupfen, herumtollen, sticheln, schäkern», Zogg «unbeholfener Mensch», Zoggel «Schuh mit Holzsohle und Lederschaft», Zoggel «Wolle mit eingebackenem Schafmist, Schmutzknoten am Schwanz, Putzlappen», Zoggel «Art Mehlknödel», Zug(g)etti «Zucchetti» und Züggen «Kürbis, Gefäss, Kopf». Den Hauptteil des Heft nehmen aber Wörter ein, die zum Konsonantengerüst z–h gehören: zǟh «zäh», Zaher «Träne», Zēhen «Zehe», zëhen «zehn» (mit den Zusammensetzungen von 13 bis 19), Zëhend «Zend (Teilgebiet im Wallis)», Zëhend «Zehnt (Naturalabgabe)», zīhen «zeihen, bezichtigen» (mit u.a. verzīhen «verweigern, verzichten, verzeihen») sowie den Anfang der grossen Wortgruppe von ziehn «ziehen».

Seit einigen Tagen ist die Plattform personennamen.ch online. Ähnlich wie ortsnamen.ch dient sie der Bündelung diverser Ressourcen zur Personennamenforschung in der Schweiz. Im Mittelpunkt steht eine Datenbank, die verschiedene Informationen zu einzelnen Namen zusammenführt. Jeder Eintrag zu einem Namen ist übersichtlich dargestellt und über die Suchfunktion oder – wenn der Name sehr häufig vorkommt – über die Liste der hundert häufigsten Familiennamen der Deutschschweiz auffindbar. Neben etymologischen Namendeutungen finden sich in den Nameneinträgen auch Verlinkungen zu relevanten Quellen, darunter über eintausend Radiobeiträge mit Namenerklärungen, das Idiotikon mit Einträgen zu Ruf- und Familiennamen oder – für historisch Interessierte – zu den Zürcher Ehedaten des 16.–18. Jahrhunderts (Staatsarchiv Zürich). Statistische und geographische Informationen sowie eine Bibliographie komplettieren vorderhand das Angebot. Weitere Daten und Abfragemöglichkeiten werden folgen.

Die Mitgliederversammlung des Vereins für das schweizerdeutsche Wörterbuch, die am 7. Juni hätte stattfinden sollen, musste wegen der SARS-CoV-2-Pandemie durch eine schriftliche Abstimmung ersetzt werden.

Der genehmigte Jahresbericht 2020 kann hier heruntergeladen oder hier als Drucksache bestellt werden. Er informiert über die Tätigkeiten des Instituts im vergangenen Jahr und enthält auch einen Aufsatz von Matthias Friedli, Dieter Studer-Joho und Manuela Weibel zum Thema «Hunziker2020: Das Aargauer Wörterbuch auf seiner Reise ins 21. Jahrhundert» sowie die «Neuerscheinungen zum Schweizerdeutschen».

Neu in den Vorstand gewählt wurde Prof. Dr. Guido Seiler, Universität Zürich. Er tritt die Nachfolge von Dr. Christoph Guggenbühl an, der 15 Jahre für das Schweizerische Idiotikon im Vorstand gewirkt hat.

 

Anfangs Jahr ist das 227. Heft des Schweizerischen Idiotikons – das sechste des 17. Bandes – herausgekommen. Einerseits enthält es den Abschluss der Wortfamilie Züüg I «Zeuge» mit Verben wie züügen I und bezüügen «Zeuge sein, sich auf Zeugen berufen» oder überzüügen «überführen, überzeugen» sowie Substantiven wie Züügnis und Züügsami «Bezeugung, Beurteilung». Anderseits umfasst es den umfangreichen Artikel Züüg II «Zeug: Mittel, Rohstoff, Ding» einschliesslich seiner zahlreichen Zusammensetzungen wie Chlausenzüüg «Pyramide aus Gebäck und Früchten», Gvätterlizüüg «Spielzeug» und Wërchzüüg «Werkzeug» sowie Verben wie züügen II «versehen, hervorbringen, besser werden». Den Abschluss bilden einige kleine Wortfamilien wie Zaagg «langsame, schwächliche Person», Zaggen «Zacken» und Ziggzagg «Zickzack».

In einem kürzlich herausgekommenen Sammelband über die derzeit in Bearbeitung befindlichen grosslandschaftlichen Wörterbücher des Deutschen (ZDL-Beiheft 181) ist auch das Schweizerische Idiotikon vertreten. Der Beitrag informiert erstens über Konzept, Geschichte und Rahmenbedingungen von Werk und Institut; zweitens über Konzeption, Struktur und Inhalt der Wortartikel; drittens über texttechnologische Aspekte und viertens über das linguistische und kulturhistorische Potential des Werks. Der Aufsatz kann hier heruntergeladen werden. Das ganze Buch kann man hier downloaden.

Das Mundartprojekt «Hunziker2020» geht auf die Gasse und besucht im September und Oktober 2020 fünf Stationen im Kanton Aargau.

AutorInnen, Projektleitung und Bevölkerung bestreiten gemeinsam eine abwechslungsreiche Mundart-Veranstaltungen mit Informationen und Müsterchen zum und aus dem Wörterbuchprojekt, mit Lesungen literarischer Mundarttexte und vor allem mit Gesprächen über die eigene Mundart, das Mundartschaffen und die Mundart im 21. Jahrhundert.

Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.hunziker2020.ch/uf-dr-gass.

Die Mitgliederversammlung des Vereins für das schweizerdeutsche Wörterbuch, die am 29. Juni hätte stattfinden sollen, musste wegen der SARS-CoV-2-Pandemie durch eine schriftliche Abstimmung ersetzt werden. Der genehmigte Jahresbericht 2019, die genehmigte Jahresrechnung 2019, eine Würdigung des pensionierten Hans-Peter Schifferle, dessen Abschiedsvortrag «Stationen auf dem Weg zum besten Wörterbuch» und die «Neuerscheinungen zum Schweizerdeutschen» 2019 können hier heruntergeladen oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! als Drucksache bestellt werden.

 

In einem Freiwilligenprojekt möchten wir die Steno-Notizen im Originalmaterial für den Sprachatlas der deutschen Schweiz transkribieren lassen.

Können Sie selber Steno lesen? Dann schauen Sie unbedingt auf https://sprachatlas.ch vorbei.

Im Rahmen des Projekts ortsnamen.ch haben wir den bestehenden Zeichensatz 'Noto' so erweitert, dass die meisten historischen und phonetischen Zeichen, die in der schweizerischen Ortsnamen­forschung verwendet werden, korrekt in Unicode dargestellt werden können. Sämtliche Dateien finden Sie auf Github.

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